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 Geschichte der Aramäer

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BeitragThema: Geschichte der Aramäer   Geschichte der Aramäer Icon_minitimeSa 03 Mai 2008, 01:47

Geschichte der Aramäer

vor Christus

Die Anfänge


Die älteste Erwähnung des Namens „Aram“ ist als Ortsname in einer Inschrift des akkadischen Königs Naram- Sin (2259- 2223 v.Chr. mC) im 23. Jahrhundert v.Chr. (Malamat, S. 134). Die genaue Herkunft der Aramäer ist unsicher. Es ist nicht geklärt, ob sie aus der Syrisch- Arabischen Wüste oder aus dem Norden gekommen sind (Malamat, S. 134).

Die Aramäer, als Volk, werden spätestens im 13. Jahrhundert erwähnt (Dion, S. 1281).


Die Ausbreitung der Aramäer


Zum erstenmal in ihrer Geschichte bekriegen sich Aramäer und Assyrer um 1112 v.Chr. zur Regierungszeit des assyrischen Königs Tiglat- pilesar I. (1114- 1076 v.Chr.) in der Gegend der Habur- Mündung (Forrer, S. 131). Aus den Inschriften Tiglat- pilesars I. können die Wohngebiete der Aramäer zu der Zeit rekonstruiert werden: Sie bewohnen in Westen Tadmor (Palmyra)über den Mittleren Euphrat bis Nordmesopotamien (Dion, S. 1281). Auch im Süden, in Babylonien, stellen sie einen Großteil der Bevölkerung, so daß um 1062 v.Chr. Adad- apal- iddina- ein Aramäer- König von Babylon wird. In dieser Zeit siedeln die Aramäer auch bis östlich des Tigris (Albright, S. 50). Ganz im Süden am Persischen Golf gründen sie weitere Fürstentümer (Klengel, S. 423). Auch in Obermesopotamien, darunter Tur Abdin, gründen sie verschiedene Fürstentümer (Forrer, S. 133). Dort verdrängen sie die bestehende indoeuropäische Bevölkerung (Klengel, S. 423).

Das Assyrische Reich verlor mit dem stetigen Vordringen der Aramäer große Gebiete, die es bis dahin kontrolliert hatte. Jedoch erstarkte Assyrien ab dem Beginn des 9. Jahrhunderts wieder.


Die Auseinandersetzungen mit den Assyrern


In den folgenden Jahrhunderten wird dann Assyrien die politische Macht der Aramäer als großen Machtfaktor für immer ausschalten.

Die Aramäer gründeten nie ein einheitliches Großreich wie die Assyrer. Sie waren in viele mehr oder weniger mächtige Königreiche aufgeteilt. Unter den aramäischen Königreichen war Damaskus am mächtigsten. Im 9. Jahrhundert mischte es sich auch in die Querelen zwischen Israel und Judah ein (Dion, S. 1283 u. s. AT).

Ebenfalls im 9. Jahrhundert führte Hadadezer der König von Damaskus den Vorsitz eines antiassyrischen Bündnisses von „zwölf Königen“. Aramäer, Israeliten, Neo- Hethiter, Phönizier und sogar arabische Heere von jeder Größe unterstellten sich Hadadezers Führung um das assyrische Vorrücken aufzuhalten. Zu einer entscheidenden Schlacht kam es um 853 v.Chr. bei Qarqar am Orontes.

Zwischen Assyrien und den „zwölf Königen“ kam es später noch zu weiteren ähnlichen Zusammenstößen in 849, 848 und 845.

Das assyrische Vorrücken konnte nicht aufgehalten werden. Nach drei Kampagnen erobert Tiglat- pilesar III (747- 727) 732 Damaskus. Damaskus sollte sich nie wieder von diesem Schlag erholen (Dion, S. 1285/ 1286).

In den eroberten Gebieten betrieben die Assyrer eine Depotationspolitik in großem Stil. Zum Beispiel hat der assyrische König Sanherib (704- 681) 703 v.Chr. laut einer Königsinschrift 208 000 Aramäer, 7200 Pferde und Maultiere, 11 780 Esel, 5 230 Kamele, 80 050 Rinder und 800 100 Stück Kleinvieh von den Aramäerstämmen in Babylonien als Beute nach Assyrien weggeführt (Forrer, S. 138). Doch trotz der Eroberung des Landes und der Deportation eines Großteils der Bevölkerung waren Aufstände danach immer noch häufig (Klengel, S. 426). Den Aufständen folgte eine grausame Niederschlagung und schwere Bestrafung der Bevölkerung.

Die assyrische Deportationspolitik führte auch dazu, dass in der ersten Hälfte des ersten Jahrtausends das Akkadische (Assyrisch und Babylonisch) weitgehend vom Aramäischen verdrängt wurde (Klengel, S. 295 f.).

Assyrien erlebte den Höhepunkt seiner Macht unter Assurbanipal (668- 627). Unter Assurbanipal waren Ägypten, Syrien, Elam, ein Teil des Zagros (Iran) und Kleinasiens Assyrien zeitweise tributpflichtig. Nicht viel später, 614, wurde Assur und 612 die assyrische Hauptstadt Ninive erobert. Das assyrische Königtum wurde dann endgültig 609 unter Assur- uballit, den letzten assyrischen König, in Harran ausgelöscht.


Die Aramäer nach dem Untergang Assyriens


Dem assyrischen Reich folgte dann das Babylonische, bis die Perser (Achämeniden) 539 v.Chr. friedlich in Babylon einzogen und so die neuen Herrscher von Mesopotamien wurden.

Bis dahin war das Aramäische so weit verbreitet, dass es die Kanzleisprache der Achämeniden (sog. Reichsaramäisch) wurde (Klengel, S. 342). Mit der aramäischen Sprache übernahmen die Achämeniden auch die aramäische Buchstabenschrift. Die Aramäer übernahmen diese Schrift schon vor 1 000 v.Chr. von den Phöniziern. Diese einfache Buchstabenschrift lebt noch heute in der hebräischen Quadratschrift wie auch in der arabischen Schrift fort (Klengel, S. 427).

Mit den Eroberungen Alexanders des Großen (ab 33 v.Chr.) verlor das Aramäische seinen offiziellen Status in den weiten Gegenden des Nahen Ostens.

In Gegenden wie das nabatäische Reich, Tadmor (Palmyra), Urhoy (Edessa) und Hatra (modern al-Hadhr) die vom graeco- römischen Imperialismus nur unvollständig beherrscht wurden blieb das Aramäische weiterhin Amtssprache. Noch wichtiger ist, dass die ausgehende Literatur des maßgebenden Syrischen Christentums, Judaismus, Mandäismus und Manichäismus in Aramäisch geschrieben wurde (Dion, S. 1288).


Gesellschaft


Die aramäischen Staaten in Syrien und Nordmesopotamien werden meistens "Haus" (bitum, bayto) genannt und mit dem Namen eines Herrschers verbunden:

- Gozan ist die Hauptstadt des Staates Bit- Bakhiani

- Sam’al von Bit- Gabbari

- Arpad von Bit- Agusi

- Damaskus von Bit- Haza’ali

- Amedu (Diyarbakir, einschl. Tur Abdin) von Bit- Zamani

Ein Bürger des Staates Bit- Agusi wird ein Sohn des Agusi und ein Bürger von Bit- Zamani wird ein Sohn des Zamani genannt.



Die aramäischen Staaten in Syrien und Nordmesopotamien werden meistens "Haus" (bitum, bayto) genannt und mit dem Namen eines Herrschers verbunden:

Diese Bezeichnung wird nicht für die aramäischen Stämme in Südmesopotamien angewandt. In Südmesopotamien waren die Stämme nicht in eigene Königreiche integriert, sondern wurden von Stammesführern geleitet. Dort werden sie nach dem Namen ihres Stammes bezeichnet:

Ein Angehöriger des Stammes der Ituru wird als Ituräer bezeichnet. Ein Angehöriger des Stammes Gambulu wird als Gambuläer und ein Angehöriger des Stammes Puqudu wird als Puqudäer bezeichnet.

Aber alle aramäischen Stämme hatten ein Zusammengehörigkeitsgefühl und Könige wie die von Damaskus waren stolz als „König von Aram“ bezeichnet zu werden (Dion, S. 1286).
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